Smart Meter-Glossar

Smart Grid, Rollout oder Einspeisung: Mit dem Smart Meter-Glossar der Wiener Netze behalten Sie den Überblick. Wir klären für Sie die wichtigsten Begriffe und Abkürzungen rund um den neuen, elektronischen Stromzähler.

Allgemeine Begriffe und Abkürzungen

Im folgenden Glossar finden Sie allgemeine Begriffe sowie häufige Abkürzungen zum Smart Meter, seinen Rechtsgrundlagen sowie der Einführung in Österreich.

Das 3. EU-Binnenmarktpaket legte die Einführung von „intelligenten Messsystemen“ – also Smart Metern – für alle VerbraucherInnen in der EU fest. Es wurde 2009 von allen Mitgliedsstaaten verabschiedet. Bis 2024 sollen mindestens 95 Prozent der VerbraucherInnen in der EU einen Smart Meter erhalten.

Bei der Ablesung wird der Stand Ihres Stromzählers von einer MitarbeiterIn oder von Ihnen selbst abgelesen und an die Wiener Netze übermittelt. Mit dem Smart Meter ist dies nicht mehr notwendig: Er überträgt die Zählerdaten automatisch an den Netzbetreiber.

Die Anlaufgrenze ist jene Grenze, ab der der Stromzähler einen Stromfluss erkennt.

> Breaker

Der Breaker (auch: Abschaltefunktion) ist der Trennschalter des Zählers zum Stromnetz. Damit können die neuen, elektronischen Stromzähler schnell aus der Ferne ein- oder abgeschaltet werden. Der Breaker ist standardmäßig im Zähler installiert. Nur bei der Option Opt-out ist die Abschaltefunktion deaktiviert.

Bei der Datenübertragung wird Ihr Stromverbrauch – je nach gewählter Option – einmal täglich oder einmal jährlich an die Wiener Netze übermittelt. Die Datenübertragung verläuft über das Stromnetz (>Powerline Communication).

Das Eichen (auch: Eichung) ist die gesetzlich vorgeschriebene Prüfung eines Messgeräts auf die Einhaltung der Eichvorschriften. Der neue, elektronische Stromzähler muss alle zehn Jahre geeicht werden.

Wenn Sie Strom einspeisen, bedeutet das: Ihr selbsterzeugter Strom (zum Beispiel aus einer Photovoltaik-Anlage oder Wärmepumpe) wird dem öffentlichen Netz zugeführt. Sie erhalten dafür eine Vergütung.

Die Abkürzung EIWOG 2010 steht für das Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz 2010. Mit diesem Bundesgesetz wird die Organisation der Elektrizitätswirtschaft geregelt.

Als EndverbraucherInnen am Strommarkt gelten juristische Personen, die Elektrizität für den Eigenverbrauch kaufen. Das können sowohl Haushalte als auch Unternehmen sein.

Energieeffizienz ist das Verhältnis des Ertrags (Output) zur zugeführten Energie (Input). Der gewünschte Nutzen wird mit dem geringstmöglichen Einsatz von Energie erreicht. Zum Beispiel ist eine Waschmaschine dann energieeffizient, wenn sie wenig Strom benötigt und eine optimale Waschleistung hat.

Die alten, mechanischen Stromzähler werden – nach dem Italiener Galileo Ferraris – auch Ferraris-Zähler genannt. Sie werden bis Ende 2024 durch die neuen, elektronischen Zähler ersetzt.

Intelligente Messgeräte-Anforderungs-Verordnung

Intelligente Messgeräte-Einführungs-Verordnung

Mit der Intelligente Messgeräte-Anforderungsverordnung (IMA-VO) legte die Regulierungsbehörde E-Control die Anforderungen an intelligente Messgeräte in Österreich fest. Die Verordnung erschien am 25. Oktober 2011.

Die Intelligente Messgeräte-Einführungsverordnung (IME-VO) regelt die Einführung intelligenter Messgeräte in Österreich. Die Verordnung erschien am 24. April 2012, die Novellen dazu wurden 2014, 2017 und 2022 veröffentlicht.

Mit der Leistungsbegrenzungsfunktion des Smart Meters lässt sich der maximale Leistungsbezug einer Kundenanlage einstellen. Bei der Option Opt-out ist die Leistungsbegrenzungsfunktion deaktiviert.

Der neue, elektronische Stromzähler verfügt über eine Kundenschnittstelle. Mit dieser können in Echtzeit Verbrauchs- und Einspeisedaten eingesehen werden. Damit lässt sich unter anderem der Energieverbrauch von KundInnen optimieren.

Das Opt-in ist eine der drei Optionen des Smart Meters. Mit dieser Option wird der Stromverbrauch viertelstündlich gemessen und einmal täglich an die Wiener Netze übermittelt. Weitere Informationen: Optionen beim Smart Meter.

Das Opt-out ist eine der drei Optionen des Smart Meters. Beim Opt-out stehen nur die Basisfunktionen des Stromzählers zur Verfügung. Die Wiener Netze erhalten die Zählerdaten einmal jährlich. Weitere Informationen: Optionen beim Smart Meter.

Powerline Communication

Powerline Communication (PLC) bezeichnet die Technologie der Übertragung von Daten über das bestehende Stromnetz. Dafür müssen keine zusätzlichen Leitungen verlegt werden.

Das Smart Grid (englisch für „intelligentes Netz") ist ein intelligentes Energienetz. Es vernetzt alle Akteure des Energiesystems über ein Kommunikationsnetzwerk. Mit Smart Grids lassen sich die Erzeugung, der Verbrauch, die Speicherung und die Übertragung von Strom koordinieren. Smart Grids sichern in Zukunft die nachhaltige Stromversorgung. Die Basis für das moderne Stromnetz bilden Smart Meter. 

Das Smart Home (englisch für: intelligentes Zuhause) bezeichnet die intelligente Vernetzung der elektronischen Geräte in einem Haushalt. Mögliche Vorteile sind eine effizientere Energienutzung, mehr Sicherheit sowie eine höhere Wohnqualität.

Der Smart Meter (englisch für: intelligenter Stromzähler) ist der neue, elektronische Stromzähler. Er misst den Stromverbrauch und sendet die Daten über das Stromnetz an die Wiener Netze.

Mit dem Smart Meter-Webportal der Wiener Netze haben KundInnen ihren persönlichen Stromverbrauch oder die von ihnen eingespeiste Energie im Blick. Wir stellen sämtliche Informationen laut Datenformat- und Verbrauchsinformationsdarstellungsverordnung 2012 (DAVID-VO 2012) zur Verfügung. Sie können ihre Zähler online verwalten, Zählerdaten vergleichen und hilfreiche Funktionen nutzen.

Das Smart Meter-Businessportal auf wienernetze.at bietet BenutzerInnen mit mehreren Anlagen viele nützliche Anwendungen. Es ist auf die Bedürfnisse von GeschäftskundInnen – wie Hausverwaltungen, Groß- oder KettenkundInnen sowie Gemeinden – ausgerichtet. Sie können mehrere Anlagen und Zählpunkte online verwalten, Zählerdaten vergleichen und hilfreiche Funktionen nutzen.

Standard ist eine der drei Optionen des Smart Meters. Mit dieser Option wird der Stromverbrauch einmal täglich gemessen und übermittelt. Weitere Informationen: Optionen beim Smart Meter.

Ein Stromzähler ist ein Messgerät, das den Stromverbrauch im zeitlichen Verlauf misst. Der alte, mechanische Ferraris-Zähler ist ebenso ein Stromzähler wie der neue, elektronische Smart Meter .

Die Regulierungsbehörde E-Control definiert Versorgungssicherheit wie folgt: „Versorgungssicherheit bedeutet, dass ElektrizitätsverbraucherInnen elektrische Energie mit definierter Qualität beziehen können, zu dem Zeitpunkt, wenn sie diese benötigen, und zu kostenorientierten und transparenten Preisen."

Die Zählernummer (auch: Zählerseriennummer) finden Sie direkt auf Ihrem Stromzähler.

Der Zählpunkt ist die internationale Kennzeichnung des Zählerplatzes und dient zur eindeutigen Identifizierung der Anlage. Die Zählpunktnummer ist eine 33-stellige Nummer, die mit AT beginnt. Diese Zählpunktnummer finden Sie auf Ihrer Stromrechnung, Ihrem Vertrag mit Ihrem Stromanbieter oder auf Ihrem Netzvertrag.

Rund vier Wochen vor der Installation des Smart Meters erhalten Sie Ihren Zugangsschlüssel per Post. Sie benötigen diesen sowie Ihre Zählpunktnummer, um sich für die Smart Meter-Portale zu registrieren.

Geräte-Glossar zum Smart Meter

Sie haben bereits einen elektronischen Stromzähler? Im folgenden Glossar finden Sie die wichtigsten Begriffe und Abkürzungen rund um Ihren Smart Meter.

Die Blindenergie oder Blindleistung ist eine beim Stromtransport entstehende Form von Energie, die nicht verwertet werden kann.

Der Blindenergiebezug ist der nicht verwertbare Strom, den Sie als KundIn aus dem Netz beziehen.

Die Blindenergieeinspeisung ist der nicht verwertbare Strom, den Sie als KundIn ins Netz einspeisen.

Damit lässt sich Ihr Zähler im betriebsbereiten Zustand einschalten. Diese Taste ist zugleich die Display-Bedientaste.

Die Checksumme ist eine Sicherheitsfunktion, die die Identität des Zählers bestätigt.

Ihre Verbrauchsdaten werden – je nach gewählter Option – einmal täglich oder einmal jährlich verschlüsselt an die Wiener Netze übermittelt.

Die Display-Anzeige als rollierendes Display zeigt die Standard-Ansicht, die Abrechnungs-Ansicht oder die Opt-out-Ansicht.

Die Display-Bedientaste kann für das Wechseln zwischen verschiedenen Display-Ansichten genutzt werden.

In diesem Feld wird die physikalische Einheit angezeigt – zum Beispiel Kilowattstunden (kWh).

Das ist die letzte Ebene, die Ihnen bei der Display-Anzeige angezeigt wird.

In diesem Feld am Display werden die Energieform und der Energiefluss angezeigt (zum Beispiel Blindenergiebezug oder Wirkenergiebezug).

Der Energiewert bezeichnet die verbrauchte Energie in Kilowattstunden (kWh).

Ihr Zähler zeigt an, ob ein Fehler aufgetreten ist. Dieses Symbol dient der Analyse durch den Netzbetreiber.

Das Fehlerregister (OBIS-Code F.F.(0)) gibt an, ob ein Fehler beim Smart Meter aufgetreten ist. In diesem Fall wird der entsprechende Fehlercode angezeigt.

Die Firmware ist eine im Zähler eingebaute Software, die die Grundfunktionen sicherstellt.

Während der Zähler mit dem Netzbetreiber kommuniziert, wird hier ein Telefonhörer als Symbol angezeigt.

Über die Kundenschnittstelle und einen geeigneten Ausleseadapter können Sie ein Gerät oder System (zum Beispiel Ihr Smart Home-System) mit dem Zähler verbinden.

Die Leuchtdioden (LEDs) zeigen den aktuellen Betriebszustand des Stromzählers.

Die Abkürzung „Mld_dAtA“ steht für die erweiterten Daten des Zählers.

Die Momentanleistung ist der aktuelle Strombezug oder die aktuelle Stromeinspeisung. Sie wird in Kilowatt (kW) angegeben.

Die leuchtenden oder blinkenden Multifunktionsdreiecke am Display zeigen den aktuellen Zählermodus (zum Beispiel „Opt-out“). Die Funktionen unterscheiden sich je nach Smart Meter-Modell.

Der OBIS-Code ist eine international standardisierte Kennzeichnung am Energiemarkt. Ein Beispiel: Der Code 1.8.0 steht für „Stromverbrauch/Zählerstand in Kilowattstunden (kWh)“.

Bei der Opt-out-Anzeige sehen Sie am Display abwechselnd folgende Werte: die Momentanleistung in Kilowatt (kW), den Stromverbrauch/Zählerstand in Kilowattstunden (kWh) sowie das Fehlerregister.

Die Phase ist eine stromführende Leitung eines Stromnetzes.

Die am Display angezeigten Werte wechseln alle 5 Sekunden (Standard-Ansicht, Abrechnungs-Ansicht, Opt-out-Ansicht).

Bei der Standard-Anzeige sehen Sie am Display abwechselnd folgende Werte: die Momentanleistung in Kilowatt (kW), den Stromverbrauch/Zählerstand in Kilowattstunden, das Fehlerregister sowie die Wirkenergie Einspeisung Summe (HT+NT) (ausschließlich bei Erzeugungsanlagen).

Die Abkürzung „Std_dAtA“ steht für die Standarddaten des Zählers.

Der Stromverbrauch wird in Kilowattstunden (kWh) angezeigt.

Dieses Symbol zeigt an, welcher Tarif gerade aktiv ist. Das ist für KundInnen mit einer Photovoltaikanlage oder Wärmepumpe relevant, für die es Hoch- und Niedertarife gibt.

Die Testanzeige ist jene Anzeige, in der alle Symbole der Anzeige aufleuchten. Mit dieser Anzeige wird die Vollständigkeit der Symbole beim elektronischen Stromzähler kontrolliert.

Die Wirkenergie ist der für Sie als KundIn verfügbare Strom. Sie wird in Kilowattstunden (kWh) angegeben.

Der Wirkenergiebezug (Strombezug) ist der Strom, den Sie als KundIn aus dem Netz verbrauchen.

Die Wirkenergieeinspeisung (Stromeinspeisung) ist der Strom, den Sie als KundIn ins Netz einspeisen.

Siehe: Wirkenergie

In diesem Feld sehen Sie den Betriebsstatus Ihres Zählers (in Betrieb, außer Betrieb, betriebsbereit).

Zählpunktkonfiguration gegenüber Lieferanten

Im folgenden Glossar finden Sie Erläuterungen zu den Einstellungen Ihres Zählers gegenüber Ihrem Lieferanten. Die Daten werden auf Basis der jeweiligen Einstellungen Ihres Zählers an Ihren Energielieferanten übermittelt.

Bei der Option „Opt-in“ wird der Stromverbrauch in einem Intervall von 15 Minuten gemessen. Die Daten werden einmal am Tag verschlüsselt über die Wiener Netze an Ihren Energielieferanten übertragen. Die Anzeige des Stromverbrauchs steht am Folgetag im Smart Meter-Webportal der Wiener Netze zur Verfügung.

Bei der Option „Standard“ wird der Stromverbrauch einmal am Tag gemessen und verschlüsselt über die Wiener Netze an Ihren Energielieferanten übertragen. Die Anzeige des Stromverbrauchs steht am Folgetag im Smart Meter-Webportal der Wiener Netze zur Verfügung.

Dabei handelt es sich um ein Smart Meter Gerät ohne „smarte“ Funktionen. Beim digitalen Standardzähler sind folgende Funktionen deaktiviert: das Speichern und Übertragen von Tages- und Viertelstundenwerten an Ihren Verteilernetzbetreiber sowie die Abschaltefunktion und die Leistungsbegrenzungsfunktion (siehe § 83 Abs. 1 ElWOG 2010). Der Stromverbrauch wird wie bisher nur einmal jährlich sowie bei einem Umzug, Stromanbieterwechsel oder Tarifwechsel ausgelesen und über die Wiener Netze an Ihren Energielieferanten übermittelt.

Ein Lastprofilzähler misst im 15-Minuten-Takt den Stromverbrauch (Wirk- und Blindleistung). Dieser elektronische Stromzähler verfügt darüber hinaus über eine Kommunikationsanbindung. Dadurch wird der Stromverbrauch automatisch an die Wiener Netze als Verteilernetzbetreiber gesendet, Wiener Netze übermitteln die Werte weiter verschlüsselt an Ihren Energielieferanten. Über die integrierte Kund*innenschnittstelle sind weitere Services möglich, wie die einfache Einbindung von Energiemonitoring-Systemen.

Bei Pauschalanlagen erfolgt die Verrechnung über die vereinbarte Leistung mal die Einschaltedauer. Ein Beispiel wäre eine Lampe zur Beleuchtung des Eingangsbereichs mit 15 Watt, die täglich von 20.30 bis 06.30 Uhr eingeschaltet wird, und mangels Möglichkeit einer Messung pauschal abgerechnet wird (d.h. 15W * 10h = 0,150 kWh pro Tag).

Nach dem Einbau eines Smart Meters, muss dieser eine stabile Kommunikationsphase (Zähler überträgt 28 Tage lang durchgängig die Werte) durchlaufen. Eine stabile Kommunikation des Smart Meters ist die Voraussetzung, um beispielsweise attraktive Energielieferverträge in Anspruch zu nehmen, eine monatliche Abrechnung zu erhalten oder an einer Energiegemeinschaft teilzunehmen. Nach erfolgreicher stabiler Kommunikationsphase (28 Tage) teilen die Wiener Netze den Marktteilnehmer*innen mit, dass eine stabile Kommunikation stattfindet. Ist keine stabile Kommunikation möglich und die Ursachen liegen außerhalb des Einflussbereiches der Wiener Netzen, werden die betroffenen Zähler als „non smart“ gemeldet.

In diesem Fall muss der Energielieferant einen anderen Tarif anbieten und darf den Vertrag nicht aufkündigen.

Wichtig: Der Zähler misst den Stromverbrauch weiterhin korrekt, kann aber nicht regelmäßig ausgelesen werden.